Brew Guide Hario V60

Die schwebenden Geister über schlechten Filterkaffee oder wie es anno dazumal genannt wurde – die schwarze Brühe – gehören schon seit geraumer Zeit zur Vergangenheit. Wie wir in unserem Artikel über Cupping beschrieben haben, entfalten sich die Aromen des Kaffees in einer Filterähnlichen Extraktion am Besten und können für den Konsumenten ein wahrhaftes Erlebnis sein So soll ein Brew Guide zur Hario V60 keines Falls fehlen in der Serie!

Material
– Kaffeebohnen – today’s choice: Rwanda – Biruyi 
– Mühle (auch Handmühle)
Hario V60 02 Dripper Porzellan
Hario V60 02 Filterpapier
Hario V60 Server oder Jena Trend Glas
– Wasserkocher
– Waage – wichtig: Zeitmessung & Gewicht

Routine
1. Auswahl des Kaffees – 18 Gramm abwägen
2. Dripper auf den Server setzen und Filterpapier einlegen
3. Filterpapier mit heissem Wasser (92-96° C) benetzen
4. Kaffee mahlen und gleichmässig im Dripper verteilen
5. Kaffee in 3 Phasen mit heissem Wasser aufgiessen gemäss dem folgenden Rezept (Blooming – Second Pour – Draw Down)

Verwendetes Rezept
18g Kaffee– 280g heisses Wasser – 2.5min Brühzeit

Das Rezept variiert je nach Kaffeebohne und definiert sich durch die ideale Extraktion aller Aromas in der Bohne. Die Unterschiede ergeben sich durch unterschiedliche Röstungen oder auch Dichte der Bohnen. So hat auch das Alter des Kaffees einen Einfluss auf das Rezept und mit zunehmendem Alter des Kaffees evtl. auch angepasst werden.

Schritt 1
Auswahl des Kaffees

Das Aromaprofil des Kaffees ist ein Hauptmerkmal unserer Coffee Bags und gibt so eine erste Ahnung zum erwartenden Geschmack. Wichtig zu Beachten beim Auswahl der Bohne ist, dass der Kaffee für Filter geröstet wurde – also eine tendenziell hellere statt zu dunkle Röstung. Dunklere Röstungen werden für Espresso Zubereitung verwendet.

Step 2
Set-Up

– Waage bereitstellen
– Filterpapier einsetzen und mit kochendem Wasser benässen
– Das überschüssige Wasser nach dem Benetzen ausschütten und den Server kurz ausspülen.

Dem Schritt des Benässens hinterlegen zwei Gründe
– Das Papier beinhaltet Lignin, welches gelöst werden muss, um den holzigen Geschmack im Filter zu vermeiden
– Zudem wird der Porzellan-Dripper bereits vorgeheitzt und vermeidet so grosse Temperaturschwankungen beim Brühprozess

Step 3
Kaffee mahlen

Nach unserem Rezept werden 18 Gramm Kaffeebohnen relativ grob gemahlen.
Der Mahlgrad resp. die Nummerierung variiert je nach Mühle.

Der Richtwert für den richtigen Mahlgrad ist die totale Brühzeit, bis das ganze Wasser durchgelafuen ist. Wenn ihr diese gemäss Rezeptur nach der ihr Arbeitet erreicht, wisst ihr, ob das Mahlgut zu grob (zu schneller Durchfluss), zu fein (langsamer Durchfluss) oder genau richtig (Zeit erreicht!) war.

Der Kaffee kann nun gleichmäßig im Dripper verteilt werden damit wir ein ebenes Kaffeebett erhalten.

Step 4
Brühen l Blooming

30»

In der Blooming-Phase wird 2-3 mal so viel Wassermenge eingegossen wie vom beigefügten Kaffeepulver. In dieser Phase ist die Extraktion am höchsten und daher die blühende Komponente unseres Filters.

In unserem Fall wären es bei 18 g Kaffee um die 40 ml Wasser.

Wichtig: Beachte, dass der ganze Kaffee benetzt wird damit auch alle Partikel, also so viel Aromen des Kaffees wie möglich vom Wasser absorbiert werden.

Es werden natürlich nicht nur Aromen freigesetzt, sondern auch viel CO2, das während des Röstens in der Bohne entsteht. Der Kaffee sollte daher mind. 2 Wochen altern nach dem Rösten. Davor kann er einen leicht gasigen Geschmack haben.

Step 5
Brühen l Second Pour

2′

Nach dem Blooming setzt die zweite Phase ein. Hier wird die restliche Wassermenge langsam & kontinuierlich aufgegossen.

Beachte, dass du nur einen ganz schmalen, gleichmässigen Wasserstrahl erzeugst. Mit einer für Filterkaffee gemachten Kanne (Bspw. Hario Kettle oder Stagg) geht dies etwas einfacher.

Giesse vor allem auch in die dunklen Stellen deines Kaffeebetts.

Step 5
Brühen l Draw Down

1.3′

Ist die totale Wassermenge erreicht (280ml), setzt die letzte Phase des Brühverfahrens an.

Dies ist nun ein eher passiver Teil – und zwar handelt es sich um das Absickern des aufgegossenen Restwassers. Im Gegensatz zum Blooming löst man in dieser Phase zwar weniger Kaffeepartikel jedoch erhöhen sich in unserem Getränk nun die Süßstoffe um ein Vielfaches.

Idealerweise geniesst du den Filterkaffee aus einer vorgewärmten Tasse – denn auch hier: das Aromaprofil verändert sich mit der Temperatur des Kaffees.

Voilà. Jetzt bleibt mir nur noch zu sagen:

Enjoy your brew

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